Kerstin wird Deutsche Vizemeisterin

Erfolgsteam: Kerstin Serowy (links) holte sich den Vizetitel in der Klasse Ü 30, Yvonne Hellwig wurde Dritte in der Klasse Ü 50. Mit beiden freute sich Detlef Hans Serowy. Foto: M. Wehmeier

Halle/Kaiserslautern. Mit einem zweiten und einem dritten Platz kehrten die Aktiven des Karate Dojo Mushin Halle von 1991 e. V. jetzt von den Deutschen Meisterschaften der Masterklassen im Karate aus Kaiserslautern zurück. Kerstin Serowy (3. Dan) holte mit dem Vizetitel in der Klasse Ü 30 ihr bislang bestes Ergebnis im Einzel auf einer Deutschen Meisterschaft. Yvonne Hellwig (3. Kyu) belegte einen ausgezeichneten dritten Platz in der Klasse Ü 50.

„Zwei Starterinnen und zwei Platzierungen, das ist ein sehr achtbares Ergebnis“, erklärte Vereinsleiter Detlef Hans Serowy (6. Dan), der die Damen gemeinsam mit Merlin Wehmeier (2. Dan) vor Ort betreute. Die Freude wurde aus Haller Sicht aber durch eine sehr umstrittene Kampfrichterleistung im Finale von Kerstin Serowy getrübt.

Im Halbfinale war die A-Trainerin auf die frühere polnische Nationalkämpferin Joanna Azadi aus Hamburg getroffen. Azadi führte den Kampf überhart und war bereits mit drei Kontaktstrafen belegt, als sie ihre Gegnerin beim Stand von 3:2 für die Hallerin mit einem sehr harten Fußtritt am Kopf traf. Eine Disqualifikation war die logische Folge. 

Für Kerstin Serowy hatte der Tritt weitaus üblere Folgen. Bei ihr trat ein heftiges Nasenbluten auf, das auch mit ärztlicher Hilfe nicht nachhaltig zu stoppen war. Deshalb musste sie das Finale gut zwei Stunden später mit zwei Nasentampons bestreiten und auch im Verlauf dieses Kampfes erneut behandelt werden.

Trotzdem ging die Hallerin die Begegnung mit Bernarda Bilic aus Mannheim beherzt an und zeigte sich überlegen. Bilic ging zwar mit 1:0 in Führung, in der Folge setzte Kerstin Serowy aber drei bis vier klare Treffer, die nicht gewertet wurden. Es fehlt immer eine zweite Kampfrichterfahne.

„Es ist eine Sache, gegen eine bessere Gegnerin zu verlieren, aber heute fühle ich mich richtig verschaukelt“, beklagte sich Kerstin Serowy nach der 1:0-Niederlage. Es war ihr auch kein Trost, dass sie aus dem Publikum, von anderen Aktiven und Trainern vielfach auf den ungerechten Kampfausgang angesprochen wurde.

Anders lag der Fall bei der zweiten Haller Starterin Yvonne Hellwig. Die C-Trainerin war mit 46 Jahren in den Karatesport eingestiegen und war im vergangenen Jahr auf der Deutschen Meisterschaft in Halle erstmals in der Klasse Ü 40 angetreten. In Kaiserslautern startete die promovierte Chemikerin in der Klasse Ü 50.

„Yvonne hat sich leider im Halbfinale von ihrer Gegnerin zu sehr beeindrucken lassen und ihre gute Form aus dem Training nicht umsetzen können“, erklärte Kerstin Serowy nach der klaren Niederlage gegen die spätere Vizemeisterin Joheina Hamami aus Hessen. Trotzdem freute sich die Hallerin sehr über ihren dritten Platz und damit über ihre erste Platzierung bei einer Deutschen Meisterschaft.

„Yvonne hat sich für ihren großen Trainingsfleiß selbst belohnt und gezeigt, dass man auch als Späteinsteigerin im Karate sehr erfolgreich sein kann“, erklärte Detlef Hans Serowy. Mit insgesamt 212 Starterinnen und Startern waren die Meisterschaften sehr gut besucht, NRW belegte einen ausgezeichneten zweiten Platz im Medaillenspiegel.

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