Kerstin und Detlef beim SOK-Prüferlehrgang

SOK-Prüferlehrgang: Im Dojo von Thomas Prast (5. Dan, rechts) fand jetzt eine Weiterbildung von SOK-Prüferinnen und –Prüfern statt. SOK-Koordinator Ludwig Binder (6. Dan, vorn Mitte) gab administrative und rechtliche Hinweise.

Wuppertal. Eine Prüferfortbildung im Stiloffenen Karate (SOK) fand jetzt im Dojo von Thomas Prast (5. Dan) in Wuppertal statt. Der stellvertretende SOK-Koordinator hatte den Lehrgang inhaltlich vorbereitet und seine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. SOK-Koordinator Ludwig Binder (6. Dan) nutzte die Gelegenheit, den Prüferinnen und Prüfern wichtige organisatorische und rechtliche Hinweise zu geben. Vom Karate Dojo Mushin Halle von 1991 e. V. waren Kerstin Serowy (4. Dan) und Detlef Hans Serowy (6. Dan) dabei.

In einer ausführlichen Theorieeinheit beschäftigten sich die Prüferinnen und Prüfer mit der Frage, wie die Anforderungen an Prüflinge auf den verschiedenen Gurtniveaus im SOK vereinheitlicht werden können. In der sehr konstruktiven und fruchtbaren Diskussion wurde schnell deutlich, dass in dem Bereich eine entscheidende Herausforderung für die Zukunft des SOK liegt.

„Am Anfang sind viele ausgebildete Prüferinnen und Prüfer aus unterschiedlichen Stilen in das SOK gewechselt“, erinnerte Thomas Prast an den Start des SOK durch den Deutschen Karateverband (DKV) im Jahre 2002. Später seien aber sehr viele  Prüferinnen und Prüfer dazugekommen, die keine Vorausbildung und keine Vorerfahrungen gehabt hätten, fügte er hinzu.

Prast konfrontierte die Teilnehmer mit drei Prüfungssituationen, zu denen sie Stellung nehmen sollten. Die Bandbreite der Antworten stützte die These des stellvertretenden SOK-Koordinators, dass es künftig verstärkt Angebote in Aus- und Weiterbildung von SOK-Prüferinnen und -Prüfern im Karatedachverband NRW (KDNW) geben muss, um hier einheitliche Standards zu bekommen.

Im Praxisteil ging es um Kata-Bunkai und um die Frage, inwieweit das Bunkai von der Selbstverteidigung abzugrenzen ist. Hier wurde deutlich, dass es wohl Abstimmungsbedarf bei der Abgrenzung  gibt, da viele Prüferinnen und Prüfer im Stiloffenen Karate das Kata-Bunkai offenbar zu stark unter dem Aspekt der Selbstverteidigung betrachten.

„Ich sehe das Bunkai ganz nah an der Kata und stelle den Nutzen in der praktischen Selbstverteidigung etwas in den Hintergrund“, so Thomas Prast. Beim Prüfungsschwerpunkt „Selbstverteidigung“ sei es natürlich ganz anders. Dort stünden die Fragen der Wirksamkeit und Effektivität von Techniken im Vordergrund.

Sehr zufrieden verabschiedeten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer voneinander und überzogen den Lehrgang sogar zeitlich, weil sie so viel Gesprächsbedarf hatten. „Ich freue mich über diese Veranstaltung in meinem Dojo und werde gern wieder hier Angebote machen“, erklärte Thomas Prast abschließend.

© 2012 • Karate Dojo Mushin Halle e.V.